Wie kommen die Maden in die Tonne
Gerade in den warmen Sommermonaten kommt es in den Mülltonnen vermehrt zur Bildung von Maden. Hierfür gibt es mehre Ursachen.
1. Gestank aus der Tonne
Vor allem bei Biomüll und Speiserestetonnen in der Gastronomie kann sehr schnell übelriechender Gestank entstehen. Das liegt hauptsächlich an den Zersetzungsprozessen der organischen Stoffe und dem bakteriellen Abbau von Eiweiß. Aber nicht nur die Biomülltonne stinkt, auch die Restmülltonne und die gelbe Plastikmülltonne entwickeln Gerüche.
2. Mülltonnen schließen nicht dicht ab, Gerüche treten ungehindert aus
Auszug aus dem TA Siedlungsabfallgesetz:
…Erfassungssysteme für Bioabfälle sind so zu gestalten und zu betreiben, dass Belästigungen, insbesondere durch Gerüche, Insekten und Nagetiere, vermieden werden…
Leider ist dies in der Praxis meistens nicht der Fall. Schaut man sich den Deckelverschluss der verschiedensten herkömmlichen Abfalltonnen einmal genauer an, wird ersichtlich, dass aufgrund von schlechtsitzendem Deckel ein ungehinderter Geruchsausfluss gegeben ist.
Dabei reichen schon kleinste Geruchsnoten, welche vom Menschen nicht als störende wahrgenommen werden, um Ungeziefer und ungebetene Gäste anzulocken. Und da gibt es viele, die sich für die Mülltonne interessieren, wie z.B. Schmeißfliegen, Fruchtfliegen, Mäuse, Ratten, Waschbären, Nagetiere, Marder aber auch Insekten.
Fliege im Anflug
Besonders die Fliege und ihre Nachkommenschaft wird beim Thema Müllentsorgung als besonders „ekelhaft“ empfunden. Umgangssprachlich kennt man sie auch als Schmeißfliege, Stubenfliege, Hausfliege oder Goldfliege. Als Lebensraum bevorzugt sie menschliche Siedlungen. Die Fliege orientiert sich olfraktorisch, das heißt sie folgt „ihrer Nase“. Vor allem verwesende Küchenabfälle, aber auch Fleisch- und Fischabfälle locken die Fliege besonders an. Schlecht verschlossene Mülltonnen bieten der Fliege hier ein optimales feuchtes, warmes Milieu um sich durch Eiablage fortzupflanzen. Dabei muss die Fliege nicht einmal selbst direkt in die Tonne gelangen. Es reicht schon eine kleine Öffnung durch die sie mit Ihrem „Rüssel“ ihre Eier ablegen kann. Oft sieht man auch eine Eiablage am Rand des Behälters.
Entwicklung der Maden
Der Grad der Madenentwicklung hängt von vielen Faktoren ab, z.B. Behältertyp, Behälterstandzeit und Beschickungsvorschrift, der jahreszeitlich bedingten Behälterinnentemperatur und die damit abhängige Dauer des Entwicklungszyklus der Fliegenart sowie der Zusammensetzung des Biomülls.
Die Entwicklung und das Wachstum der Larven liegt zwischen 5-6 Tagen. Danach bilden sie sich zu den, in der Körperform klassischen kopflosen Maden. In diesem Entwicklungsstadium beginnt die Auswanderung der Maden aus der feuchten Biotonne um im Trockenen zu Verpuppen. Nach ca. 8-12 Tagen nach der Eiablage kommt es zum Schlüpfen der Imago. Eine neue Fliege ist entstanden. Dies führt zwangsläufig zu einer deutlichen Erhöhung der Fliegenpopulation im direkten Wohnbereich des Menschen. Grundsätzlich ergibt sich aber aus seuchenhygienischer Sicht (wegen der Bedeutung der Fliegen als Vektor und Überträger von Krankheitserregen) die Zielstellung, dass eine höhere Fliegendichte im unmittelbaren Wohnbereich, vor allem in eng bewohnten Groß- und Innenstädten unbedingt vermieden werden muss.
Allgemeines zur Mülltonne
Im Shop wird hauptsächlich der Begriff Mülltonne verwendet. Dies dient dem Zwecke der Verallgemeinerung. Bei unseren Recherchen haben wir festgestellt, dass je nach Region ganz verschieden Bezeichnungen verwendet werden. Hier gibt es z.B. die Abfalltonne, Abfalleimer, Abfall- und Wertstoffbehälter, Ascheeimer, Ascheneimer, Kehrichteimer, Abfallkübel, Müllkübel, Mülleimer, Müllcontainer, Müllsammelgefäß, Abfallsortierer, Abfallsammler oder Müllbehälter.
Den Fliegen ist es gleich, wie Sie ihre Tonne nennen. Hat Sie erstmal Witterung aufgenommen, lassen die Maden nicht mehr lange auf sich warten.